Bericht Jahreshauptversammlung 2017

01.02.2017 Von Alexander Schneider / Taunus Zeitung

Hoffen auf den neuen Raum

Der neue Mannschaftstransporter ist schon da, der erhoffte Schulungsraum kommt vielleicht – 2017 könnte für die Niederlaukener Feuerwehr ein gutes Jahr werden.

Die Freiwillige Feuerwehr Niederlauken hat allen Grund, sich auf das Jahr 2017 zu freuen – gleich in zweierlei Hinsicht: Das neue Mannschaftstransportfahrzeug wird – kein Scherz – am 1. April in Dienst gestellt. Das steht fest, das Auto ist bereits da, vollständig und auch im richtigen Rot beklebt, und komplett aufgerüstet.

Fürs zweite Highlight des Jahres heißt es noch Daumen drücken. Die Chancen, dass es klappt mit dem Schulungsraum, sind aber ganz gut, wobei: Man hätte sich eine andere Adresse gewünscht. Möglicherweise werden die Lehrabende nämlich nicht unterm Dach des Dorfgemeinschaftshauses abgehalten, sondern 50 Meter weiter im Alten Rathaus. Mit Feuerwehr hat das aber auch zu tun, denn auf dem Dach steht die Sirene. Auch hatte die Feuerwehr früher hier schon mal ihr Domizil, also eine Art Heimkehr.

Die Einsatzabteilung der Niederlaukener Wehr besteht zurzeit aus 17 Mitgliedern – einer Frau und 16 Männern. Von der Jugendwehr in die Einsatzabteilung übernommen wurde Nils Schewe.

Bürgermeister Axel Bangert (SPD), kurz vor Ende seiner Amtszeit auf Abschiedstournee zu den Feuerwehren unterwegs, sagte bei der Generalversammlung der Wehr, die Einrichtung des Schulungsraums im Dachgeschoss des DGH sei schwierig, aufwendig und teuer. Derzeit lagern dort Teile des Gemeindearchivs, zugänglich nur über eine „Hühnerleiter“. Die müsste, sollte dort oben auch die Feuerwehr ihren Raum bekommen, durch eine richtige Treppe ersetzt werden. Fenster brauchten nicht ersetzt werden, es sind noch gar keine drin. Toiletten und Heizung fehlen auch noch. Die Wehr will das auf 30 000 Euro geschätzte Material zwar in Eigenarbeit verbauen, räumt aber auch ein, dass ein Raum im Alten Rathaus, noch dazu im Erdgeschoss, nicht nur schneller zu haben wäre, sondern auch günstiger. Bedarf am Schulungsraum gibt es unbestritten, „mindestens einmal die Woche“, so Wehrführer Becker. Bangert hält die Idee, den Raum des ehemaligen Dorfladens für diesen Zweck zu nutzen, für gut und hatte sie auch bereits im Gemeindevorstand auf der Agenda, auch unter dem Aspekt, dass der Raum, wenn die Feuerwehr mal nicht darin lernt, Dorftreff-Charakter haben könnte. Er sei guten Mutes, dass es klappt, Probleme im Vorstand gebe es nach seinem Eindruck nicht.

Eine Vorentscheidung dürfte bereits morgen Abend fallen. Dann steht der Platzbedarf der Wehr auf der Tagesordnung des Haupt- und Finanzausschusses.

Wie groß die Probleme andernorts sind, bleibt indes abzuwarten. Der Digitalfunk ist zwar bei den 13 Ortsteilwehren implementiert. Dennoch gibt’s noch viel Luft nach oben. Nach wie vor fehlt der letzte, „weiße Flecken“ eliminierende „Umsetzer“ am Sandplacken. Immerhin, so berichtete Kassenwart Thomas Mohr vom Kreisfeuerwehrverband, sei es endlich gelungen, den Auftrag für die Ertüchtigung der Leitstelle im Landratsamt auszuschreiben. Die neue Technik, mit der der Digitalfunk dann richtig ans Netz gehen kann, wird aber wohl erst im dritten Quartal 2018 eingebaut.

Grund zur Freude gab es aber auch. Vor allem wegen des neuen Mannschaftsbusses, ein guterhaltener Opel Vivaro, fertig umgebaut für 22 000 Euro, davon 10 400 Euro vom Feuerwehrverein. Die Freude war aber auch auf der Seite von Susanne Seel. Zum zweiten Mal wurde sie für ihren Trainingsfleiß mit einem Wanderpokal geehrt: Niemand aus der Einsatztruppe war häufiger zum Üben erschienen – 20 Übungen gab es 2016, bei 18 war Seel dabei.

Freuen können sich aber auch die Niederlaukener. Da es keine Kneipe mehr im Dorf gebe, werde die Wehr an jedem ersten Freitag im Monat ab 20 Uhr ihr Floriansstübchen öffnen, damit nicht nur die Feuerwehr, sondern „ganz Laake“ ein Feierabendbierchen trinken kann, „gerne auch zwei“, konkretisierte Wehrchef Marco Uhrig die Einladung.

Info: Zahlen, Daten, Fakten

Die Einsatzabteilung der Niederlaukener Wehr besteht zurzeit aus 17 Mitgliedern – einer Frau und 16 Männern. Von der Jugendwehr in die Einsatzabteilung übernommen wurde Nils Schewe.

Die Alters- und Ehrenabteilung hat derzeit 13 Mitglieder – alles Männer.

Die Zahl der Mitglieder im Verein hat sich 2016 von 157 auf 163 erhöht.

Neuer stellvertretender Wehrführer ist nach dem Ausscheiden von Patrick Löw Steffen Gröger.

20 Übungen gab es 2016, 5 in Theorie, 15 in Praxis.

Zwölf Mitglieder der Einsatzabteilung haben 2016 an Lehrgängen teilgenommen, darunter auch Jens Becker, er ist jetzt „Leiter einer Feuerwehr“.

Zu Feuerwehrmännern wurden befördert: Sven Gröger, Marcel Keller, Mathias Wehr: zum Oberlöschmeister Marco Uhrig und Sebastian Stolze.

2016 wurde die Wehr achtmal alarmiert: drei Brände, eine Technische Hilfeleistung nach Verkehrsunfall, zwei Brandsicherheitsdienste bei Festen, zwei Absicherungsdienste in Amtshilfe für das Ordnungsamt (Weiltalmarathon und Weiltalsonntag).

Spektakulärster und längster Einsatz war der Brand von etwa 150 Strohballen in Hundstadt am 2. Oktober.

Für 25-jährige Mitgliedschaft im Förderverein wurden Herbert Bezdiek, Wolfgang Hudetz, Benjamin Marcala, Joachim Mertner und Christian Schubert geehrt, 50 Jahre lang Mitglied im Förderverein sind Herbert Becker und Dieter Klier.